Bereits vor Jahren wurde unter Einbindung der Bürgerinnen und Bürger ein Verkehrskonzept für die Insel entwickelt. Danach sollen im Altstadtkern Anwohner- und Kurzzeitparkplätze ausgewiesen werden. Voraussetzung, so wurde damals festgelegt, sind neue Parkplätze außerhalb des Inselkerns, jedoch auf der Insel. Mit dem Bau des Parkhauses an der Inselhalle kann dieses Konzept umgesetzt werden. Es ist erstrebenswert, dass gleichzeitig Plätze in der Altstadt neu gestaltet werden. Die Entscheidung, welche Stellplätze dabei wegfallen, sollte in enger Abstimmung mit den Betroffenen festgelegt werden.
Mut zu Lindaus Zukunft – JA zum Gesamtkonzept Inselhalle
Seit über sechzig Jahren tagen die Nobelpreisträger in Lindau. In diesem Jahr werden 70 Nobelpreisträger und über 670 Studenten aus der ganzen Welt erwartet. Zurzeit finden die jährlichen Psychotherapiewochen statt. Auch diese Tagung strahlt weit über alle Grenzen hinaus. Wenn wir diese Tagungen in Lindau halten wollen, muss in die inzwischen veraltete Inselhalle investiert werden. Für eine Baugenehmigung müssen mindestens 300 Stellplätze in unmittelbarer Nähe der Halle nachgewiesen werden. Gleichzeitig möchte die Stadt den Parkplatzsuchverkehr aus dem Inselkern herausziehen. Nur noch Anwohner- und Kurzzeitparkplätze sollen im Inselkern verbleiben. Einige Plätze würden vollkommen parkplatzfrei. Deshalb hat sich der Stadtrat entschieden, 397 Stellplätze an der Inselhalle in einem Parkhaus mit Tiefgarage unterzubringen. Dank dem Zuschuss des Freistaates Bayern kann die Stadt das Gesamtprojekt ohne Erhöhung von Steuern und Gebühren finanzieren. Ab 2019 werden die Parkplätze auf der Hinteren Insel abgebaut. Somit wird sich der Pkw-Verkehr auf der Insel gegenüber heute erheblich reduzieren. Eine große Chance für die Entwicklung unserer Stadt.
Bürgerhalle
Die Inselhalle wird nach dem Umbau noch mehr wie bisher eine Bürgerhalle sein. Durch die neuen, unterschiedlich großen, zusätzlichen Räume wird es Vereinen besser möglich, ihre Versammlungen dort abzuhalten. Auch mehr Veranstaltungen für die Bürger können dort stattfinden. Dies nur, weil durch den großen Zuschuß aus München eine fast neue Inselhalle entsteht. Vorgegeben ist jedoch der Fertigstellungstermin im Juni 2017. Jegliche Umplanungen des Gesamtkonzeptes in der jetzigen Phase gefährden diesen Termin und erhöhen die Kosten massiv. Hamburg und Berlin haben bereits mit ihren Großprojekten diese Erfahrung gemacht.
Folgekosten
Neben den Baukosten sind auch die Folgekosten der neuen Inselhalle für die Stadt von großer Bedeutung. Diese können nur durch eine größere Auslastung der Halle in den Griff bekommen werden. Die Planungen für die neue Halle ermöglichen deshalb, dass mehrere Tagungen gleichzeitig stattfinden könnten. Ohne ausreichend Parkplätze in unmittelbarer Nähe der Halle wird es jedoch kaum möglich sein, genügend neue Tagungen für die Inselhalle zu bekommen. Größere Investitionen in eine Inselhalle ohne Parkhaus sind deshalb aufgrund der Folgekosten nicht zu verantworten. Ein Stopp für das Parkhaus stellt somit das gesamte Projekt in Frage.
“Karl-Bever-Platz” eine Alternative?
Ein Parkhaus auf dem Karl-Bever-Platz wird immer wieder als Alternative für ein Parkhaus an der Inselhalle genannt. Für den Einheimischen, der mal kurz im Stadtzentrum etwas zu erledigen hat, stellt dies jedoch keine Alternative dar. Er würde die Insel meiden und versuchen, eine entsprechende Einrichtung auf dem Festland direkt zu erreichen. Der Gast, der die Zeit mitbringt, längere Zeit auf der Insel zu verweilen, sollte dagegen bereits am Stadtrand attraktive Auffangparkplätze vorfinden und nicht durch die dicht bewohnten Stadtteile Reutin und Aeschach geleitet werden. Ein Veranstalter einer Großveranstaltung mit bis zu 1000 Besuchern würde sich zweimal überlegen die Inselhalle zu belegen, wenn seine Gäste am Ende einer Veranstaltung bei schlechtem Wetter ewig auf Busse warten müssten, um zum Parkplatz gefahren zu werden, weil Lindau gar nicht genug Busse hat, um kurzfristig so viele Personen zu transportieren. Ein Parkhaus auf dem Karl-Bever-Platz mag auf den ersten Blick als Kompromiss gelten, der jedoch am Ende keinem hilft.
Ehrenamt
Ohne die Arbeit der Ehrenamtlichen wäre vieles in unserer Stadt nicht möglich. Viel Lebensqualität wird in Lindau durch Ehrenamtliche geschaffen. Offizielle Einrichtungen wären nicht in der Lage, die zahlreichen, wichtigen Arbeiten zu übernehmen. Allein der jährliche Ehrenamtsempfang der Stadt kann dem nicht gerecht werden. Vielmehr ist die Stadt gefordert, die Arbeit der Ehrenamtlichen zu unterstützen und nicht durch künstlich aufgebaute bürokratische Hürden zu behindern. Das Ehrenamt braucht ansprechende Rahmenbedingungen. Die Motivation der Ehrenamtlichen ist ein wichtiges Gut und gehört von allen Seiten unterstützt.
Stadtentwicklung Insel
Die Insel ist das Stadtzentrum von Lindau. Zahlreiche Einrichtungen, darunter einige Behörden, sind dort konzentriert. Dies ist historisch so gewachsen. Dieses Zentrum muss für alle Lindauer weiterhin gut erreichbar bleiben. Mit dem Bau des Parkhauses an der neuen Inselhalle besteht die Möglichkeit, die Anzahl der Parkplätze im Inselkern zu reduzieren und einige Plätze neu zu gestalten. Die verbleibenden Parkplätze im Inselkern könnten dann als Anwohnerparkplätze und Kurzzeitparkplätze dienen. Mit dem Bau des Parkhauses könnte somit die Wohnqualität auf der Insel erhöht und der Parkplatzsuchverkehr reduziert werden, ohne gleichzeitig einen Großteil der Lindauer auszusperren.
Internet Unterreitnau
Die Infoveranstaltung der FB in Unterreitnau mit dem städtischen Internetpaten Herrn Claus Bihl war ein voller Erfolg. Die Bürger vom Stadtteil Unterreitnau signalisierten durch ihre massive Teilnahme großes Interesse und unterstrichen den Bedarf an guten Internetanschlüssen. Herr Bihl informierte die Anwesenden sachlich und kopetent über die momentane Sachlage und über die Schritte der Finanzierung mit dem Hinweis “der Bürger muss mitmachen“. Die anschließende Diskussion zeigte, dass auch auf dem Land die Bürger, das Gewerbe und der örtliche Tourismus das schnelle Internet dringend brauchen.
Parkhaus Inselhalle
So wie die Bahnunterführungen vor der Insel Voraussetzungen für einen Bahnhof in Reutin sind, ist auch der Umbau der Inselhalle nur in Verbindung mit einem Parkhaus genehmigungsfähig. Hinzu kommt, dass ohne Pkw-Stellplätze kaum zusätzliche Tagungen nach Lindau geholt werden können und damit die Folgekosten der Halle zusätzlich steigen würden. Das Parkhaus finanziert sich durch die Einnahme von Parkgebühren selbst und ist gleichzeitig die Chance, dass im Inselkern Plätze autofrei gestaltet werden können und ermöglicht endlich die Schaffung von Anwohnerparkplätzen.
Gartenstadt Lindau?
In den letzten Jahren hat sich unsere Gartenstadt stark verändert. Dieser Begriff ist für immer weniger Teilgebiete noch gerechtfertigt. Fast jede Baulücke wurde und wird auf Kosten der Gärten ausgenutzt. Es findet eine massive Verstädterung statt. Überall wird von notwendiger Verdichtung gesprochen. Die Folge ist der Verlust zahlreicher Gärten mit ihren stadtbildprägenden Bepflanzungen. Gleichzeitig steigt die Notwendigkeit von großen Investitionen in den Hochwasserschutz. Leider ist die Stadt selbst oft ein schlechtes Vorbild.