Kategorie-Archiv: Städtische Schulen in Lindau

Nach der Sanierung und Erweiterung der Grundschule in Oberreitnau in den 80er-Jahren wurden die städtischen Schulen lange Zeit sich selbst überlassen. Es wurden nur einzelne, unaufschiebbare Ausbesserungen an den Gebäuden getätigt. Erst um das Jahr 2007 wurde dem Stadtrat klar, dass an verschiedenen Gebäuden Generalsanierungen anstehen. Es wurde entschieden, beginnend mit der Grund- und Hauptschule Reutin die Schulen nacheinander zu sanieren. Gleichzeitig beschäftigte man sich mit den baulichen Voraussetzungen für ein zeitgerechtes pädagogisches Konzept an den städtischen Schulen. Vorbild dafür waren die Erfahrungen aus Südtirol und Österreich. Schließlich werden in diesen Ländern bei den regelmäßig stattfindenden Pisa-Studien wesentlich bessere Ergebnisse erzielt als in Deutschland. Man entschied sich, schrittweise die Schulen in Cluster-Schulen umzubauen. Nach der Fertigstellung der Sanierung und des Umbaus des Reutiner Schulgebäudes im Jahr 2014 konnte man sich jedoch nicht darauf einigen, eine nächste Schule festzulegen. Erst nach einer Besichtigungsrunde aller städtischen Schulen durch den Stadtrat im Jahr 2017 war wieder dem gesamten Stadtrat klar, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Es wurde entschieden, alle Grundschulstandorte zu erhalten und schrittweise die Schulgebäude zu ertüchtigen oder neu zu bauen. Begonnen werden sollte mit dem Grundschulgebäude in Zech. Dafür wurde im Haushalt 2020 vier Millionen Euro eingesetzt. Parallel bemühte man sich 2017 die beiden Mittelschulen (früher Hauptschulen) Reutin und Aeschach zu einer Mittelschule zusammenzuführen. Dazu brauchte man die Zustimmung der jeweiligen Elternbeiräte. Diese stimmten unter der Voraussetzung zu, dass innerhalb von drei Jahren eine Einhäusigkeit der neuen Mittelschule Lindau erreicht wird. Dies sagte die Stadt damals den Elternvertretern zu. Der neu gewählte Stadtrat entschied sich 2020 die Mittel für die Grundschule Zech coronabedingt zu schieben. Dieser Betrag wurde jedoch später nicht wieder eingesetzt, vielmehr entschied sich der Stadtrat ein Gutachten für ein Gesamtkonzept für alle Schulgebäude erstellen zu lassen. Die Firma ConzeptK erstellte daraufhin ein Gutachten zu allen Schulen und empfahl mit einem Neubau einer einhäusigen Mittelschule zu beginnen. Die freiwerdenden Räume sollten dann als Interimslösung für die Grundschulen dienen, wenn deren Gebäude saniert werden. Zusätzlich wurden verschiedene Schulen in Vorarlberg durch den Stadtrat besichtigt. Nach zahlreichen Standortuntersuchungen entschied man sich für einen Neubau auf der Blauwiese. Es wurde ein Architektenwettbewerb durchgeführt, an dem sich 23 Architekturbüros mit sehr unterschiedlichen Konzepten beteiligten. Unter Einbindung zahlreicher Fachleute entschied man sich im September 2022 für den Vorschlag des Büros Schaudt Architekten aus Konstanz. Zur Finanzierung der Schule waren im Wesentlichen Verkaufserlöse aus Grundstücken der vorgesehenen Bebauung der Hinteren Insel vorgesehen. Nach einem Bürgerentscheid zur Bebauung der Hinteren Insel fielen diese Beträge weg und Verwaltung und Stadtrat arbeiteten an einer alternativen Finanzierung. Eine mögliche Lösung des Problems sollte in der Juni-Sitzung 2023 dem Stadtrat zur Diskussion vorgelegt werden. Eine Mehrheit des Stadtrates beantragte jedoch in der Sitzung die Absetzung des Tagesordnungspunktes. Trotz Aufforderung, bis spätestens Dezember 2023 zu den Haushaltsberatungen für 2024 Alternativvorschläge vorzulegen, geschah von dieser Seite jedoch nichts. Im Haushalt 2024 wurden Mittel für die Erreichung der Planungsreife der neuen Mittelschule unter einem Sperrvermerk eingestellt. Aufgrund des anstehenden Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung an Grundschulen ab 2026 wurden von der Verwaltung Konzepte ausgearbeitet, wie an einzelnen Grundschulen eine Ganztagsbetreuung angeboten werden könnte. Dabei sind jedoch noch nicht alle Grundschulstandorte ausreichend berücksichtigt. Gleichzeitig wird in diesem Konzept vorgeschlagen, bei der Mittelschule bei der Zweihäusigkeit zu bleiben. Das sehr marode Gebäude der Mittelschule in Aeschach soll dabei etwas aufgehübscht werden, wohlwissend, dass dieses Gebäude niemals in eine Cluster-Schule umgebaut werden kann. Am 20.03.2024 entschied der Stadtrat mehrheitlich, alle weiteren Untersuchungen an der neuen Mittelschule einzustellen und in einem Schulentwicklungsausschuss die neuen Vorschläge der Verwaltung zu beraten.

23. März 2024

Städtische Schulen in Lindau

Nach der Sanierung und Erweiterung der Grundschule in Oberreitnau in den 80er-Jahren wurden die städtischen Schulen lange Zeit sich selbst überlassen. Es wurden nur einzelne, unaufschiebbare Ausbesserungen an den Gebäuden getätigt. Erst um das Jahr 2007 wurde dem Stadtrat klar, dass an verschiedenen Gebäuden Generalsanierungen anstehen. Es wurde entschieden, beginnend mit der Grund- und Hauptschule Reutin die Schulen nacheinander zu sanieren. Gleichzeitig beschäftigte man sich mit den baulichen Voraussetzungen für ein zeitgerechtes pädagogisches Konzept an den städtischen Schulen. Vorbild dafür waren die Erfahrungen aus Südtirol und Österreich. Schließlich werden in diesen Ländern bei den regelmäßig stattfindenden Pisa-Studien wesentlich bessere Ergebnisse erzielt als in Deutschland. Man entschied sich, schrittweise die Schulen in Cluster-Schulen umzubauen. Nach der Fertigstellung der Sanierung und des Umbaus des Reutiner Schulgebäudes im Jahr 2014 konnte man sich jedoch nicht darauf einigen, eine nächste Schule festzulegen. Erst nach einer Besichtigungsrunde aller städtischen Schulen durch den Stadtrat im Jahr 2017 war wieder dem gesamten Stadtrat klar, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Es wurde entschieden, alle Grundschulstandorte zu erhalten und schrittweise die Schulgebäude zu ertüchtigen oder neu zu bauen. Begonnen werden sollte mit dem Grundschulgebäude in Zech. Dafür wurde im Haushalt 2020 vier Millionen Euro eingesetzt. Parallel bemühte man sich 2017 die beiden Mittelschulen (früher Hauptschulen) Reutin und Aeschach zu einer Mittelschule zusammenzuführen. Dazu brauchte man die Zustimmung der jeweiligen Elternbeiräte. Diese stimmten unter der Voraussetzung zu, dass innerhalb von drei Jahren eine Einhäusigkeit der neuen Mittelschule Lindau erreicht wird. Dies sagte die Stadt damals den Elternvertretern zu. Der neu gewählte Stadtrat entschied sich 2020 die Mittel für die Grundschule Zech coronabedingt zu schieben. Dieser Betrag wurde jedoch später nicht wieder eingesetzt, vielmehr entschied sich der Stadtrat ein Gutachten für ein Gesamtkonzept für alle Schulgebäude erstellen zu lassen. Die Firma ConzeptK erstellte daraufhin ein Gutachten zu allen Schulen und empfahl mit einem Neubau einer einhäusigen Mittelschule zu beginnen. Die freiwerdenden Räume sollten dann als Interimslösung für die Grundschulen dienen, wenn deren Gebäude saniert werden. Zusätzlich wurden verschiedene Schulen in Vorarlberg durch den Stadtrat besichtigt. Nach zahlreichen Standortuntersuchungen entschied man sich für einen Neubau auf der Blauwiese. Es wurde ein Architektenwettbewerb durchgeführt, an dem sich 23 Architekturbüros mit sehr unterschiedlichen Konzepten beteiligten. Unter Einbindung zahlreicher Fachleute entschied man sich im September 2022 für den Vorschlag des Büros Schaudt Architekten aus Konstanz. Zur Finanzierung der Schule waren im Wesentlichen Verkaufserlöse aus Grundstücken der vorgesehenen Bebauung der Hinteren Insel vorgesehen. Nach einem Bürgerentscheid zur Bebauung der Hinteren Insel fielen diese Beträge weg und Verwaltung und Stadtrat arbeiteten an einer alternativen Finanzierung. Eine mögliche Lösung des Problems sollte in der Juni-Sitzung 2023 dem Stadtrat zur Diskussion vorgelegt werden. Eine Mehrheit des Stadtrates beantragte jedoch in der Sitzung die Absetzung des Tagesordnungspunktes. Trotz Aufforderung, bis spätestens Dezember 2023 zu den Haushaltsberatungen für 2024 Alternativvorschläge vorzulegen, geschah von dieser Seite jedoch nichts. Im Haushalt 2024 wurden Mittel für die Erreichung der Planungsreife der neuen Mittelschule unter einem Sperrvermerk eingestellt. Aufgrund des anstehenden Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung an Grundschulen ab 2026 wurden von der Verwaltung Konzepte ausgearbeitet, wie an einzelnen Grundschulen eine Ganztagsbetreuung angeboten werden könnte. Dabei sind jedoch noch nicht alle Grundschulstandorte ausreichend berücksichtigt. Gleichzeitig wird in diesem Konzept vorgeschlagen, bei der Mittelschule bei der Zweihäusigkeit zu bleiben. Das sehr marode Gebäude der Mittelschule in Aeschach soll dabei etwas aufgehübscht werden, wohlwissend, dass dieses Gebäude niemals in eine Cluster-Schule umgebaut werden kann. Am 20.03.2024 entschied der Stadtrat mehrheitlich, alle weiteren Untersuchungen an der neuen Mittelschule einzustellen und in einem Schulentwicklungsausschuss die neuen Vorschläge der Verwaltung zu beraten.