Besonders in den letzten Wochen wurde es allen Lindauern bewusst, wie bedeutend unsere Bäder für uns alle sind. Hinzu kommt die Notwendigkeit eines Hallenbades für unsere Schulen und Vereine. Seit einigen Jahren ist jedoch bekannt, dass sich die Stadt ein jährliches Defizit von knapp zwei Millionen Euro für das Hallenbad Limare und für das Eichwaldbad nicht leisten kann. Ein solches Defizit wird erreicht, wenn die längst überfälligen Renovierungsarbeiten durchgeführt werden. Die Stadtwerke können zukünftig maximal ein Defizit von einer Millionen Euro ausgleichen. Bisher wurde untersucht, ob es nicht möglich ist, durch die Einnahmen eines zusätzlichen Vitalbades das Gesamtdefizit unter dieser Millionen Euro halten zu können. Diese Untersuchungen wurden nun ohne Abschluss durch eine Erklärung der CSU gestoppt. Bleibt die Frage, ob die CSU oder die anderen Gegner eines Vitalbades ein Konzept haben, wie bei den Kostenvorgaben das Eichwaldbad in der jetzigen Form erhalten und ein ausreichendes Hallenbad für Schulen und Vereine errichtet werden kann? Oder werden bereits die Schließungen dieser Einrichtungen in Kauf genommen?
Jugendtreff Fresh im Stadtteil Zech
In einem Antrag an Oberbürgermeister Dr. Ecker fordert die Freie Bürgerschaft Lindau die Wiedereröffnung des Fresh im Stadtteil Zech. Die Stadt hatte im Rahmen des Förderprogrammes „Soziale Stadt“ Fördergelder erhalten. Die Stadt sei damit auch eine gewisse Verpflichtung eingegangen. Der Freien Bürgerschaft ist bekannt, dass einige junge Bürgerinnen und Bürger in Zech bereit sind, leitende Aufgaben in diesem Jugendtreff zu übernehmen um damit die Stadt bei den laufenden Kosten erheblich zu entlasten.
Schule Reutin
Wenn ein hundertster Geburtstag ansteht, wird üblicherweise weit voraus gedacht, wie ein solches Jubiläum dem Anlass gebührend gefeiert werden soll. Damit wird`s an der Reutiner Schule – im kommenden Jahr wird sie 100 Jahre alt – wegen der anstehenden Sanierungsmaßnahmen schwer.
100 Jahre fast steht das Reutiner Schulhaus am richtigen Platz und seine großen Schulsäle mit den lichten Gängen verleihen dem Haus auch heute noch ihre besondere Note. Nun soll`s in den Sommerferien losgehen, dieses Ortsbild prägende Haus mitten in Reutin mit Einfühlungsvermögen umzugestalten. Für die Bewohner und Mitarbeiter der Schule – Kinder und Lehrer, Betreuungs- und Hauspersonal steht nun eine Zeit ständiger Unruhe bevor. Ihnen allen sei die Geduld gewünscht, die sie in der langen Bauphase aufbringen müssen und Dank gebührt allen bereits jetzt für die Bereitschaft, die kommenden Beeinträchtigungen mit zu tragen. In Reutin wird ein zukunftsfähiges, schönes Projekt für unsere Kinder verwirklicht. Dafür hat sich die Freie Bürgerschaft über Jahre hinweg eingesetzt.
Hospizzentrum Haus Brög zum Engel
Am diesjährigen Sommerfest des Hospizzentrums Haus Brög zum Engel konnten auch die Besucher wieder spüren, mit welcher Hingabe sich die meist ehrenamtlichen Mitarbeiter dieses Vereins für ihr Hospiz engagieren. Eine besondere Atmosphäre erzeugen zusätzlich die alte Villa und der schöne Garten. Der Besucher konnte spüren, wie die Bewohner des Hospizes aus dieser Kombination neue Kraft für einen besonders schweren Lebensabschnitt sammeln können. Zur Zeit planen Verein und Stadt gemeinsam einen Anbau an die Villa. Die zusätzlichen Räume werden vom Hospiz dringend benötigt und dürfen keine weitere Verzögerung mehr erfahren. Es ist sicherlich eine Gradwanderung, einerseits die neuen Räume zu schaffen und andererseits die besondere Atmosphäre dieser Einrichtung zu erhalten. Nach Fertigstellung des Anbaus sollte auf jeden Fall umgehend der verbleibende Teil des Gartens in vollem Umfang dem Hospiz wieder zur Verfügung stehen.
Hospizzentrum Haus Brög zum Engel
Im Hospizzentrum Haus Brög zum Engel in der Ludwig-Kick-Straße wird durch das Team um Frau Dornier eine unschätzbare Arbeit geleistet. Diesem Pflegeteam ist zu verdanken, dass es für viele Menschen in unserer Stadt in einem besonders schweren Abschnitt ihres Lebens menschenwürdig zugeht. Dazu gehört es auch, dass sich diese Menschen im Hospiz wie Zuhause fühlen. Die alte Villa ist bestens dafür geeignet und sicherlich besser als irgend ein Zweckbau. Das Pflegeteam hat dieses Haus für seine Arbeit längst lieb gewonnen. Die Villa ist Eigentum der Stadt und wird seit Jahren dem Hospiz-Verein zur Verfügung gestellt. Bei jeglichen Überlegungen über eine Erweiterung des Angebotes sollte die Villa auf jeden Fall mit einbezogen werden. Frau Dornier und Ihr Team verdient unser aller Dank.
Gartenstadt Lindau, Bebauung Ludwig-Kick-Str.
Spricht man von den Festlandstadtteilen Lindaus, so wird sehr gerne der Begriff Gartenstadt verwendet. Zu dieser Gartenstadt gehören zahlreiche Parkanlagen und eine Vielfalt von gepflegten Privatgärten, die Spaziergänge immer wieder zu einem Erlebnis machen. In den letzten Jahren dominierte in unserer Stadt das Verlangen nach einer verdichteten Bebauung. Grundstücke werden meist maximal bebaut, um daraus den maximalen Profit herausziehen zu können. Für Gärten, die diesen Begriff verdienen, bleibt dabei kaum noch Platz. Auch die Stadt versucht ihre Flächen bestmöglich zu verwerten und lässt eine massive Bebauung auf ihren Flächen zu. An der Ludwig-Kick-Straße verabschiedete der Stadtrat gegen die Stimmen der Freien Bürgerschaft Lindau die Aufstellung eines Bebauungsplans, der an den sozialistischen Wohnungsbau mit Plattenbauten erinnert. Dabei sollte doch die Stadt nicht weiter mit schlechtem Vorbild vorangehen. Die Stadt sollte zumindest auf den eigenen Flächen zu ihrer Gartenstadt stehen.
Mehrgenerationenhaus
Als der Treffpunkt Zech vor etwa 7 Jahren zum Mehrgenerationenhaus gekürt wurde, war ein ehrgeiziges Ziel formuliert: Die Förderung des Zusammenhalts der unterschiedlichen Generationen im Ortsteil Zech. Damit kam zum Ausdruck, dass es in diesem Haus darum geht, enger zusammenzurücken. Alte und Junge sollten sich begegnen, Erfahrungen und Talente tauschen, Verantwortung für den anderen übernehmen: Ältere für Jüngere und umgekehrt. Für Angehörige unterschiedlichster ethnischer Herkunft sollte Raum sein, sich zu begegnen, Schulkinder in den Genuss zusätzlicher und regelmäßiger Förderangebote kommen. Dies alles in den ehemaligen Räumen der Schule.
Dank des unermüdlichen Einsatzes von Frau Gabi Zobel wurden viele Schritte getan, um sich dem Ziel zu nähern. Die Freie Bürgerschaft sieht, dass diese Einrichtung beispielhaft viel Positives bewirkt und gratuliert zum zehnjährigen Bestehen des Treffpunkt Zech.
Internet
Schnelles Internet ist heute fast schon so wichtig wie der Telefon- oder Stromanschluss. Besonders in Wahlkämpfen werden von den großen Parteien immer wieder große Versprechungen über eine flächendeckende Versorgung gemacht. Für die großen Telefonkonzerne rechnen sich die notwendigen Investitionen im ländlichen Raum jedoch kaum. In Lindau hat die Stadt deshalb dieses Thema selbst in die Hand genommen. Seither werden von den Stadtwerken von Stadtteil zu Stadtteil modernste Glasfaserleitungen verlegt und den Bürgern Telefon, Internet und Fernsehen darüber angeboten. Auf Drängen von Wolfgang Hagg von den Freien Bürgern wurde bereits frühzeitig auch im ländlichen Raum das Internetangebot verbessert. In Bechtersweiler bieten die Stadtwerke bereits gutes Internet an, weitere Weiler im Stadtteil Unterreitnau sollen folgen. Bereits heute wird Lindau für das gute Internetangebot der Stadtwerke von anderen Städten beneidet. Verschiedentlich wird das Lindauer Angebot auch in Leitungen anderer Kommunen verbreitet.
Bahnhof Lindau
Es war von vornherein klar, die letzte und endgültige Entscheidung über den Standort des Lindauer Bahnhofs hat die Deutsche Bahn. Nach zwei Bürgerentscheiden und unter erheblichem Zeitdruck durch die anstehenden Elektrifizierungen in Richtung Ulm und München, legte die Bahn nun einen Vorschlag mit zwei Bahnhöfen vor. Über verschiedene Details muss sicherlich noch verhandelt werden. Dazu gehört u.a. der zweigleisige Ausbau der Aeschacher Kurve. Vollkommen falsch wäre jedoch, was von einzelnen Lindauer Kommunalpolitikern bereits geäußert wurde, die Vorschläge der Deutschen Bahn grundsätzlich abzulehnen. Dies nur aus Trotzreaktion, weil die Bahn die eigenen Pläne als undurchführbar ablehnt. Die Konsequenz wäre, dass alles bleibt wie es momentan ist. Es entsteht kein Bahnhof in Reutin und die Fernverkehrsverbindungen fahren in Zukunft in Lindau durch. Alle Lindauer müssten es ausbaden, weil sich einzelne Kommunalpolitiker vergaloppiert haben.
Thema „Bahnhof Lindau” – Zusammenfassung des Verlaufs von 1997 – 2012
April 1997: Deutsche Bahn und Bayer. Wirtschaftsministerium propagieren Lindau 21. Danach stehen drei Standorte für den zukünftigen Lindauer Hauptbahnhof zur Diskussion. Die sind Reutin, Karl-Bever-Platz oder Beibehaltung auf der Insel. Der Lindauer Stadtrat erklärt, dass er die Bahnfläche am Karl-Bever-Platz zu gering für einen ausreichenden Bahnhof hält.
Februar 1999: Die Deutsche Bahn erklärt, dass sie im Falle eines neuen Hauptbahnhofs in Reutin die Infrastruktur für einen Regionalbahnhof auf der Insel erhalten würde, wenn der Freistaat Bayern die Regionalzüge auf die Insel bestellen würde.
Juni 1999: Der Stadtrat lehnt eine Verlegung des Hauptbahnhofs nach Reutin bei Beibehaltung einer Haltestelle für Nahverkehrszüge auf der Insel mit 15:15 Stimmen ab, weil die Zusage der Bestellung durch Staatsminister Wiesheu (CSU) aussteht. Gleichzeitig lehnt der Stadtrat eine Beibehaltung des Inselbahnhofs mit 15:15 Stimmen ab.
September 2000: Der bayerische Staatsminister Wiesheu lässt durch die örtliche CSU erklären, dass er die Regionalverbindungen auf die Insel bestellt.
Mai 2001: Deutsche Bahn und Minister Wiesheu bieten der Stadt für einen Pendelzug ein Gleis von Reutin auf die Insel an. Dafür soll sich die Stadt mit ca. 1 Millionen DM im Jahr an den Kosten beteiligen. Dies wird vom Stadtrat einstimmig (inkl. der Stimmen der CSU) abgelehnt.
Oktober 2001: Nach heftigem Protest aus dem Stadtrat bietet Herr Wiesheu an, die Regionalzüge aus Friedrichshafen erst nach Reutin und dann über das Pendelgleis auch auf die Insel fahren zu lassen. Eine Schleife von Aeschach nach Reutin über die Insel lehnt er jedoch ab. Dabei wäre gerade auch die Verbindung nach Aeschach wichtig, damit alle Regionalverbindungen auf die Insel fahren könnten. Ohne diese Verbindung wäre eine Anbindung der Insel für Privatbahnen (Bodensee-Ringbahn) nicht interessant. Dagegen finanziert das Land Baden-Württemberg in der Stadt Laupheim die sogenannte Südkurve, um die Regionalzüge eine Schleife über den Innenstadtbahnhof fahren zu lassen. In Lindau müsste nur ein Teil der bestehenden Infrastruktur erhalten werden. Lindau gehört jedoch zu Bayern….
August 2003: Minister Otto Wiesheu fordert die Stadt auf, die Planungen der Bahn (ohne Inselanbindung) uneingeschränkt zu akzeptieren. Dies obwohl seine eigene Fachleute in der Bayerischen Eisenbahngesellschaft die Position der Stadt Lindau unterstützen.
Januar 2004: Der Stadtrat lehnt einstimmig (inkl. den Stimmen der CSU) die Planung der DB AG eines Bahnhofs in Reutin ohne Schienenanbindung der Insel ab. Gleichzeitig wird vom Stadtrat einstimmig eine Alternativplanung für einen Bahnhof in Reutin mit einer Schienenanbindung der Insel verabschiedet.
April 2004: Die Regierung von Schwaben führt das Anhörungsverfahren zu den eingereichten Einsprüchen durch. Eine Annäherung der Positionen findet kaum statt.
April 2005: Die Bahn (Hr. Dr. Rauscher) erklärt erneut, dass sie einen Bahnhof auf der Insel anfahren würde, wenn dies vom Bayerischen Wirtschaftsministerium bestellt würde.
Juli 2007: Die Bahn (Hr. Pichler) erneuert ihre Aussage, dass sie einen Bahnhof auf der Insel erhalten und auch anfahren würde, wenn dies vom Bayerischen Wirtschaftsministerium bestellt würde. Es läge jedoch weiterhin keine Bestellung vor.
Mai 2008: Die Freie Bürgerschaft fordert Frau Oberbürgermeisterin Seidl erneut auf, eine belastbare Erklärung von Frau Staatsministerin Müller zur Inselanbindung einzufordern.
Juni 2008: Frau Staatsministerin Müller (CSU) sagt im Landtagswahlkampf gegenüber der Lindauer Zeitung zu, die Inselanbindung zu bestellen und zu finanzieren.
August 2008: Nach Aussage von Frau Staatsministerin Müller soll die Stadt Lindau im Wesentlichen die Kosten für die Inselanbindung (20 bis 25 Millionen Euro) übernehmen.
Juni 2011: Die Deutsche Bahn erklärt, dass sie das Planfeststellungsverfahren für einen Bahnhof in Reutin abbricht. Die Stadt solle noch 2011 entscheiden, ob der Bahnhof in Zukunft in Reutin oder auf der Insel sein soll. Sollte keine Entscheidung von der Stadt getroffen werden, bleibe der Bahnhof auf der Insel.
September 2011: Der Bayerische Wirtschaftsminister Zeil (FDP) spricht sich für einen möglichen Kompromiss (Hauptbahnhof auf der Insel + Haltestelle für Fernverkehrsverbindungen in Reutin) aus. Er sagt zu, dass sich der Freistaat Bayern an den Kosten der Kombilösung mit 3,5 Mio. Euro beteiligen würde.
Oktober 2011: Der Stadtrat entscheidet sich mit 20:10 Stimmen für die Kombilösung und verabschiedet einen entsprechenden Ratsentscheid.
November 2011: Die CSU beginnt Unterschriften für einen Bürgerentscheid zu sammeln der darauf abzielt, dass die Stadt Verhandlungen führen solle, um einen Hauptbahnhof in Reutin und eine eingleisige Schienenanbindung zur Insel zu erhalten.
Die Deutsche Bahn bestätigt, dass die von der CSU propagierte Lösung die Stadt mindestens 15,6 Mio. Euro kosten würde.
Dezember 2011: In einem Bürgerentscheid stimmen 61 Prozent der Wähler für die Kombilösung. Dennoch hält die CSU an ihrem Bürgerentscheid fest. Dieser soll am 18.03.2012 durchgeführt werden. Bis dahin darf die Stadt keine Planungen im Sinne der Kombilösung verfolgen.
März 2012: Eine Mehrheit der Bevölkerung beauftragt in einem Bürgerentscheid die Stadt mit der Bahn Verhandlungen für einen Hauptbahnhof in Reutin in Zusammenhang mit einer eingleisigen Insel-Schienenanbindung zu führen.
Juli 2012: Nach mehreren Gesprächen der Deutschen Bahn mit der Bürgerinitiative für einen Hauptbahnhof in Reutin erklärt die DB, dass eine Umsetzung der Planungen der Bürgerinitiative aus technischen Gründen nicht möglich ist. Gleichzeitig erklärt die DB, dass sie beabsichtige, den Bahnhof auf der Insel mit einzelnen Rückbauten zu belassen und gleichzeitig einen Bahnhof in Reutin zu errichten, die sogenannte „Zweibahnhofslösung“. Diese Lösung fand zwischenzeitlich die einstimmige Zustimmung des Stadtrates und die Unterstützung des Bayerischen Wirtschaftsministeriums.