Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
die neue Thierschbrücke soll so lange halten wie die alte. Über 100 Jahre – hoffentlich. Doch nichts ist selbstverständlich. Auch Brücken können einstürzen. Alle haben ihr Bestes gegeben. Gottseidank. Gott sei Dank? Davon war keine Rede bei der Feierlichkeit. Von „weltlichen“ Rednern haben wir das auch nicht erwartet. Deren Aufgabe war der breitgefächerte Dank. Tiefergehende Gedanken waren nicht zu hören. Wenn die Evangelische Landessynode in Lindau tagt, ist das gut für die Stadt. Noch besser, dass sich hier schon bald die Weltreligionen treffen. Kostenlose, weltweite Reklame ist das. Da kann ein geistliches Wort bei der Eröffnungsfeier für eine Brücke nicht mithalten und – aus welchen Gründen auch immer – wegfallen. Soll das gut sein für die Menschen in unserer Stadt in einer Zeit, in der Werte zunehmend an Bedeutung verlieren? Wir sagen nein.
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, wir bitten Sie, bei zukünftigen Einweihungen, den kirchlichen Segen beider Konfessionen wieder fest mit aufzunehmen.
Mit freundlichen Grüßen
Günther Brombeiß, Martin Rupflin, Ralf Guggenmos