Wiederholt wurde die Behauptung aufgestellt, die Stadt hätte den Bürgerentscheid zur
Bahnhofslösung ausgesessen. Tatsache ist jedoch, dass im Dezember 2011 und März 2012 zwei entgegengesetzte Bürger-entscheide jeweils eine Mehrheit bekommen hatten. Nach dem Entscheid vom März 2012, für einen Hauptbahnhof in Reutin mit eingleisiger Anbindung der Insel, verhandelte die Bahn mit der Bürgerinitiative über eine mögliche Umsetzung. Zuständig für die Bahninfrastruktur ist schließlich allein die DB. Am 27. Juli 2012 erklärte dann die DB gegenüber der Stadt, dass sie diese Lösung nicht umsetzen werde. Etwas später bot sie der Stadt die Zweibahnhofslösung an, alternativ würde in Lindau alles bleiben wie es ist (nur ein Bahnhof auf der Insel) und Fernzüge würden zukünftig an Lindau vorbeifahren. Die Bahn stand damals unter Zeitdruck, musste doch bis Ende 2020 die Elektrifizierung der Bahnstrecke in Richtung München fertiggestellt sein. Daraufhin entschied sich der Stadtrat einstimmig für eine Unterstützung der Zweibahnhofslösung. Von einem Aussitzen des Bürgerentscheides kann also keine Rede sein.