Mit dem Bau eines Hallenbades im Eichwaldbad könnten Fehlentscheidungen aus den 90er-Jahren korrigiert werden. Schon damals bot sich an, die überschüssige Wärme aus der Eisbahn in einem Hallenbad zu nutzen. Damals entschied man sich, mit viel Geld an ein altes Hallenbad anzubauen. Das jährliche Defizit vervierfachte sich. Inzwischen stehen teure Sanierungsarbeiten an. Hinzu kommen hohe Sanierungskosten im Eichwaldbad. Ein Betreibermodell könnte die Lösung sein. Bis ende September steht fest, ob eine Umsetzung möglich ist. Ab dann muss auch die Öffentlichkeit eingebunden werden, denn das letzte Wort sollte die Bürgerschaft haben.
Busbuchten
Ohne Baustellen gibt es in der Schönauer Straße keine Verkehrsstaus. Auch kann sich der Stadtbus nach einem Halt mühelos wieder in den fließenden Verkehr einordnen. Trotzdem sollen jetzt die Busbuchten zurückgebaut werden. Zukünftig müssen somit, bei einem Halt des Stadtbusses, alle nachfolgenden Pkws und Lkws anhalten und wieder neu anfahren. Zusätzlicher Lärm und zusätzliche Abgase sind die Folge. Mit dem Geld für die Baukosten hätte man lieber Lindauer Bürger bei den Straßenausbaubeiträgen entlastet.
Parkanlagen
Die Stadt ist im Besitz von einigen Parkanlagen. Zum Teil hat die Stadt diese Parkanlagen übertragen bekommen, um diese in ihrer Art zu erhalten. Lange Zeit kam die Stadt ihren Verpflichtungen nicht nach. Heute werden diese Parkanlagen sehr gerne von den Bürgern angenommen und auch genutzt. Mit dem Projekt “Gartendenkmahl Lindenhofpark” soll der Park in Teilbereichen in seiner historischen Form wieder hergerichtet werden. Dem Leiter der Stadtgärtnerei, Herrn Gfall ist es gelungen, historische Elemente in die Planungen einzuarbeiten und gleichzeitig die öffentliche Nutzung des Parks weiterhin zu gewährleisten.
Wohnraum
Die jüngsten Untersuchungen haben es deutlich aufgezeigt. Die Zuwanderung in den Bodenseeraum hält an. Weiterhin suchen Lindauer Betriebe nach Mitarbeitern. Viele junge Familien finden jedoch in Lindau keinen kostengünstigen Wohnraum und weichen in umliegende Gemeinden aus. Ein starker Pendlerverkehr ist die Folge. Die Politik ist gefordert, mehr Wohnraum im Stadtgebiet zu schaffen, ohne jedoch dabei die Gartenstadt zu zerstören. Dies ist notwendig, um einer Überalterung der Bevölkerung vorzubeugen und den neuen Bürgern die Möglichkeit zu geben, den Stadtbus und die innerstädtischen Radwege zu nutzen.
Stadtverwaltung
In den letzten Jahren wurden in Lindau Aufgabenbereiche zusammengeschlossen und neue Eigenbetriebe geschaffen. Damit konnten klare Einnahmen- und Kostenzuweisungen, sowie Synergieeffekte erreicht werden. Andererseits darf es jedoch nicht dazu führen, dass ein Verein, der eine Großveranstaltung durchführen möchte, mit einer Vielzahl von verschiedenen Ansprechpartnern der städtischen Verwaltung konfrontiert wird. Die Bürger, die ehrenamtlich in den Vereinen tätig sind, brauchen in der Stadt jeweils einen Ansprechpartner, der innerhalb der städtischen Einrichtungen die Anforderungen abklärt und koordiniert.
Inselkern
Bereits vor Jahren wurde unter Einbindung der Bürgerinnen und Bürger ein Verkehrskonzept für die Insel entwickelt. Danach sollen im Altstadtkern Anwohner- und Kurzzeitparkplätze ausgewiesen werden. Voraussetzung, so wurde damals festgelegt, sind neue Parkplätze außerhalb des Inselkerns, jedoch auf der Insel. Mit dem Bau des Parkhauses an der Inselhalle kann dieses Konzept umgesetzt werden. Es ist erstrebenswert, dass gleichzeitig Plätze in der Altstadt neu gestaltet werden. Die Entscheidung, welche Stellplätze dabei wegfallen, sollte in enger Abstimmung mit den Betroffenen festgelegt werden.
Mut zu Lindaus Zukunft – JA zum Gesamtkonzept Inselhalle
Seit über sechzig Jahren tagen die Nobelpreisträger in Lindau. In diesem Jahr werden 70 Nobelpreisträger und über 670 Studenten aus der ganzen Welt erwartet. Zurzeit finden die jährlichen Psychotherapiewochen statt. Auch diese Tagung strahlt weit über alle Grenzen hinaus. Wenn wir diese Tagungen in Lindau halten wollen, muss in die inzwischen veraltete Inselhalle investiert werden. Für eine Baugenehmigung müssen mindestens 300 Stellplätze in unmittelbarer Nähe der Halle nachgewiesen werden. Gleichzeitig möchte die Stadt den Parkplatzsuchverkehr aus dem Inselkern herausziehen. Nur noch Anwohner- und Kurzzeitparkplätze sollen im Inselkern verbleiben. Einige Plätze würden vollkommen parkplatzfrei. Deshalb hat sich der Stadtrat entschieden, 397 Stellplätze an der Inselhalle in einem Parkhaus mit Tiefgarage unterzubringen. Dank dem Zuschuss des Freistaates Bayern kann die Stadt das Gesamtprojekt ohne Erhöhung von Steuern und Gebühren finanzieren. Ab 2019 werden die Parkplätze auf der Hinteren Insel abgebaut. Somit wird sich der Pkw-Verkehr auf der Insel gegenüber heute erheblich reduzieren. Eine große Chance für die Entwicklung unserer Stadt.
Bürgerhalle
Die Inselhalle wird nach dem Umbau noch mehr wie bisher eine Bürgerhalle sein. Durch die neuen, unterschiedlich großen, zusätzlichen Räume wird es Vereinen besser möglich, ihre Versammlungen dort abzuhalten. Auch mehr Veranstaltungen für die Bürger können dort stattfinden. Dies nur, weil durch den großen Zuschuß aus München eine fast neue Inselhalle entsteht. Vorgegeben ist jedoch der Fertigstellungstermin im Juni 2017. Jegliche Umplanungen des Gesamtkonzeptes in der jetzigen Phase gefährden diesen Termin und erhöhen die Kosten massiv. Hamburg und Berlin haben bereits mit ihren Großprojekten diese Erfahrung gemacht.
Folgekosten
Neben den Baukosten sind auch die Folgekosten der neuen Inselhalle für die Stadt von großer Bedeutung. Diese können nur durch eine größere Auslastung der Halle in den Griff bekommen werden. Die Planungen für die neue Halle ermöglichen deshalb, dass mehrere Tagungen gleichzeitig stattfinden könnten. Ohne ausreichend Parkplätze in unmittelbarer Nähe der Halle wird es jedoch kaum möglich sein, genügend neue Tagungen für die Inselhalle zu bekommen. Größere Investitionen in eine Inselhalle ohne Parkhaus sind deshalb aufgrund der Folgekosten nicht zu verantworten. Ein Stopp für das Parkhaus stellt somit das gesamte Projekt in Frage.
“Karl-Bever-Platz” eine Alternative?
Ein Parkhaus auf dem Karl-Bever-Platz wird immer wieder als Alternative für ein Parkhaus an der Inselhalle genannt. Für den Einheimischen, der mal kurz im Stadtzentrum etwas zu erledigen hat, stellt dies jedoch keine Alternative dar. Er würde die Insel meiden und versuchen, eine entsprechende Einrichtung auf dem Festland direkt zu erreichen. Der Gast, der die Zeit mitbringt, längere Zeit auf der Insel zu verweilen, sollte dagegen bereits am Stadtrand attraktive Auffangparkplätze vorfinden und nicht durch die dicht bewohnten Stadtteile Reutin und Aeschach geleitet werden. Ein Veranstalter einer Großveranstaltung mit bis zu 1000 Besuchern würde sich zweimal überlegen die Inselhalle zu belegen, wenn seine Gäste am Ende einer Veranstaltung bei schlechtem Wetter ewig auf Busse warten müssten, um zum Parkplatz gefahren zu werden, weil Lindau gar nicht genug Busse hat, um kurzfristig so viele Personen zu transportieren. Ein Parkhaus auf dem Karl-Bever-Platz mag auf den ersten Blick als Kompromiss gelten, der jedoch am Ende keinem hilft.